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    Das neue sleepmakeswaves Album auf dem Plattenteller

    "It‘s Here, But I Have No Names For It" erscheint nächste Woche!

    Preview von Anne
    05.04.2024 — Lesezeit: 5 min
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    Das neue sleepmakeswaves Album auf dem Plattenteller
    Bild/Picture: © sleepmakeswaves

    Das neue sleepmakeswaves Album "It's Here, But I Have No Names For It" beginnt mit einem Urknall. Die australische Post-Rock Band ist endlich wieder da und befördert mich wie mit einem Katapult in die wunderbare Zeit zurück, als ich ihre Musik zum ersten Mal gehört habe. Das neue Werk höre ich nun ganz andächtig bei einer Tasse Tee und erfreue mich an der Verspieltheit des Werks, das für mich heute schon eine der Platten des Jahres 2024 ist. Nach meiner kurzen Ankündigung der Platte habe ich heute eine umfassende Preview für Euch – die ersten beiden Songs könnt Ihr auch schon hören!

    Wenn Ihr meine News "It's Here, But I Have No Names For It" im Februar gelesen habt, wisst Ihr bereits, dass das Album am 12. April erscheinen wird. Es ist also schon sehr bald so weit! Genießt die Vorfreude, denn sie ist es auf jeden Fall wert! Das animierte Video, welches die Band zur Ankündigung der neuen LP veröffentlichte, kam bereits im Februar zusammen mit der ersten Singleauskopplung "Super Realm Park" heraus. Inzwischen könnt bereits zwei Songs hören, um Euch die Wartezeit bis zum Releasetag zu versüßen. Ich verlinke sie Euch natürlich hier samt Videos.

    Zusammen mit der Nachricht über ihr neues Album veröffentlichten sleepmakeswaves ein mysteriöses Statement, das wunderbar auf das einstimmt, was Euch erwartet:

    "Die Instrumentalband sleepmakeswaves beschloss,
    die Rockmusik zu retten
    Im Jahr vierundzwanzig
    Die Fans schrien nach mehr
    und so brachten sie
    eine neue Platte heraus:
    'It's a rave!'

    Die geheimnisvolle Phase des Nichts, die für den kreativen Prozess von smw entscheidend ist, ist vorbei: unser neues Album ist endlich fertig. Vielen Dank an alle unsere Hörer*innen für die Geduld. Es war eine langsame, aber intensive Liebesmüh, und wir sind stolz auf die Songs auf dieser Platte und dankbar für die vielen Leute, die uns geholfen haben, sie zum Leben zu erwecken. Wir hoffen, Euch 2024 auf unsere Tour zu sehen (weitere Konzertankündigungen werden folgen) und wir hoffen wirklich, dass die neue Musik, die wir veröffentlichen werden, mit Euch das Gleiche macht, wie mit uns."

    Vier Jahre ist es nun her seit sleepmakeswaves zuletzt einen Langspieler herausbrachten und man kann getrost sagen: Mit diesem Start eines neuen Kaptitels geht die Sonne auf. "It's Here, But I Have No Names For It" ist traumhaft und verspielt, bildgewaltig und stark und verwebt Schatten und Licht, Abgründe und Glück zu einem außerordentlichen Klangteppich.

    "It's Here, But I Have No Names For It" begeistert

    sleepmakeswaves – "It's Here, But I Have No Names For It"
    sleepmakeswaves – "It's Here, But I Have No Names For It"

    Was mir gleich beim ersten Hördurchgang des Albums sehr positiv auffällt ist, dass die Band, genau wie schon bei ihrem 2017 erschienenen Werk "Made of Breath Only" wieder mit Streichinstrumenten gearbeitet hat. Auch damit spielt sich It's Here, But I Have No Names For It" ganz klar auf der Sonnenseite ab. Mir haben sie mit dieser musikalischen Zutat eine große Freude gemacht und ich bin mir sicher, zahlreiche Fans sehen das ganz ähnlich.

    Mit dem Verzicht auf Lyrics, mit denen die Band 2020 auf "these are not your dreams" experimentieren, kehrt sie zu ihren Wurzeln zurück und lässt auch damit, wie bereits im Intro dieser Preview erwähnt, Erinnerungen hochkommen. Das Album wirkt dadurch sehr rund und sehr vertraut. Das Besinnen auf die Instrumente sorgt für eine wunderbare Klarheit. Ihre Geschichte erzählt die Platte auch (fast) ohne Worte perfekt.

    Insgesamt umfasst "It's Here, But I Have No Names For It" acht Tracks. Die meisten davon haben eine Spielzeit von rund fünf Minuten. Die einzige Ausnahme bildet hier der Titeltrack – dazu später mehr.

    "All Hail Skull"

    Den Opener "All Hail Skull" muss ich dringend irgendwann live erleben. Ich kann mir beim Hören bildlich vorstellen, wie die Band langsam aus dem Bühnennebel tritt und sich ans Werk macht. Ehrfurcht erfüllt den Raum. Das Stück ist treibend und bildet das Fundament für den nicht abbrechenden Spannungsbogen, der sich durch das gesamte Album zieht. Die Gitarrenwände, auf die wir uns alle so gefreut hatten, sind von Anfang an mit dabei und sorgen für einen rasanten Auftakt.

    "Super Realm Park"

    "Super Realm Park" hatte ich Euch ja bereits in meiner Newsmeldung zum Album kurz vorgestellt. Bei diesem Stück liegt der Fokus auf der Melodie. Die Klangbilder sind sensationell stimmungsgeladen und wirken bestärkend und anregend. Nach einem Break geht es dann nachdenklicher weiter. Das Piano am Ende rundet die Nummer ab.

    "Ritual Control"

    Mit "Ritual Control" nehmen sleepmakeswaves Tempo auf und sorgen für noch mehr Vielschichtigkeit. Drummer Tim Adderley hat hier einen grandiosen Auftritt – besonders mit dem Solo im Mittelteil zeigt sich sein Ausnahmetalent, das ein wichtiger Baustein in diesem faszinierenden Post-Rock-Puzzle ist.

    "Black Paradise"

    Der Übergang zum nächsten Stück "Black Paradise" kommt fast schon überraschend. Alex und Otto gehen es hier erst mal ruhiger an, Ottos Gitarre wandert langsam in den Vordergrund und dann setzten auch die Drums wieder ein. Melodisch bis verzerrt mit einem Hauch romantischer Disharmonie spannt es den Spannungsbogen weiter. Streicher stimmen mit ein und sorgen für ein klangvolles Gesamtbild.

    "Verdigris"

    sleepmakeswaves. Bild/Picture: © sleepmakeswaves
    sleepmakeswaves. Bild/Picture: © sleepmakeswaves

    "Verdigris" beginnt mit futuristischen Keyboardklängen – schwebend leicht, mit einem Hauch dröhnender Düsternis. Die Tasten des Pianos mischen sich langsam unter und ziehen den Vorhang hoch. Das Stück hat eine fast verzauberte Atmosphäre, die live und über große Boxen extrem spürbar sein muss – alles umfassend und gigantisch.

    "Terror Future"

    Ravig wird's im sechsten Track "Terror Future". sleepmakeswaves treiben das Schwungrad und und machen Laune. Besonders genial ist hier wieder die Rhythmusarbeit, die sich schön in die dröhnende Gesamtatmosphäre einfügt. Schemenhafte Lyrics im Hintergrund antworten sich gegenseitig und verebben in einem sich entfernenden Echo. Stakkato und melodiöse Parts wechseln sich ab. Zum Ende hin gibt es dann doch noch etwas Gesang und er kommt genau an der richtigen Stelle! Für mich wird der Song damit zu meinem Lieblingsstück auf der Platte. Das nächste Highlight folgt mit der antwortenden schweren Gitarre, nach der nochmal samt dem Echo aus dem Mittelteil erklingt, bevor der Song verebbt und in den nächsten Titel übergeht. Chapeau für diese große Komponierkunst!

    "It's Here, But I Have No Names For It" und "This Close Forever"

    Das titelgebende Stück fügt sich an achter Stelle ein und bildet eine etwas über neunminütige Überleitung zum großen Finale "This Close Forever". Mit seinem nachdenklichen Piano, das am Ende sanft verklingt, tut es das auf gekonnte Weise. Wie sich das letzte Stück an dieser Stelle anschmiegt und einen spannenden Cliffhanger zu dem bildet, was uns als Nächstes erwartet, von sleepmakeswaves, ist meisterhaft.

    sleepmakeswaves Tour 2024

    Im Anschluss an ihre Veröffentlichung brechen sleepmakeswaves im April zu ihrer Tour auf. Von Australien geht es gemeinsam mit der taiwanesischen Math-Rock Band Elephant Gym und den ebenfalls aus Australien stammendenden Meniscus nach Europa, sow es unter anderem einen Auftritt auf dem Dunk!festival geben wird. Im Juli geht es dann in Nordamerika weiter. Beobachtet den Tourkalender am besten online1, es kommen laut Band noch ein paar Shows dazu.

    Making-off "It's Here, But I Have No Names For It"

    sleepmakeswaves haben "It's Here, But I Have No Names For It" in Eigenregie in den Golden Retriever Studios in Sydney aufgenommen. Nachdem die Songs bereits während der Pandemie entstanden waren, fanden die Sessions statt, bevor die Band 2022 zu ihrer dreimonatigen Tour zu ihrer EP-Trilogie "these are not your dreams" aufbrach.

    Weitere Elemente nahmen sie dann 2023 gemeinsam mit Simeon Bartholomew (SEIMS) auf, der für die Streicher-Arrangements verantwortlich ist. Andrei Eremin (Closure in Moscow, Tash Sultana, G Flip, Luca Brasi) mischte das Album anschließen in Philadelphia ab. Das Mastering übernahmen Jeff Lipton und Maria Rice bei Peerless Mastering in Boston.

    sleepmakeswaves gründeten sich 2006 in Sydney. Seitdem ist die Band 16-mal durch Australien getourt, sechsmal durch Europa und zweimal durch Asien und Neuseeland. Ausgestattet mit drei ARIA Nominierungen, zwei für den AIR Award und einer für den J Award, findet die Band inzwischen Erwähnung in Musikmagazinen wie dem Rollen Stone, The Music und dem NME.

    Auf Tour waren sleepmakeswaves unter anderem bereits mit Projekten wie Karnivool, COG, Devin Townsend, Unteroath und Russian Circles. Durch ihre weltweite Vernetzung gelang es der Band auch, Australientouren für Bands wie 65daysofstatic, Rosetta, The Contortionist, This Will Destroy You, And So I Watch You From Afar möglich gemacht und damit die Post-Music-Szene noch enger zusammengebracht. Einer ihrer größten gemeinsamen Wünsche – eines Tages in Sydney for dem ausverkauften Metro Theatre zu spielen – wurde für sleepmakeswaves inzwischen bereits mehrfach Realität. Das erste Konzert zeichnete die Band für die Triple-J-Sendung "Live at the Wireless"2 auf.

    In Kürze wird es hier auf Sounds Vegan noch mehr Infos über sleepmakeswaves geben. Bleibt also dran!

    1. sleepmakeswaves Homepage
    2. sleepmakeswaves – "Live at the Wireless", Bandcamp

    © 2024 · soundsvegan.com · Anne Reis