Playlist Juli 2023
Von BEAR bis Bring Me The Horizon
Bevor ich für zwei Wochen in den Urlaub verdufte, lege ich die Playlist für den Juli noch vor. Die Songs sind so heiß wie das derzeitige Wetter, also vergesst die Elektrolyte nicht! Viel Spaß beim Hören mit Musik von Post-Rock bis Emocore!
Die fertig zusammengestöpselten Playlists für iTunes & Co. findet Ihr wie immer ganz unten.
BEAR – "Piece" (Vorauskopplung vom Album "Vanta")
Es ist endlich offiziell! BEAR haben Ihr neues Album angekündigt! "Vanta" soll am 29. September erscheinen und wirft mit der Vorauskopplung "Piece" bereits hochmusikalische Schatten voraus. Ich kann nur sagen: Ihr müsst Euch dieses wunderbare Stück Musik anhören! Und weil ich das Album schon hören durfte, rate ich Euch von Herzen dazu, dranzubleiben und den Releasetag rot in Eurem Kalender zu markieren, es lohnt sich! Mit "Vanta" verarbeiten BEAR eine Reihe persönlicher Prüfungen – Krebs, die globale Pandemie, zerbrochene Beziehungen und zahlreiche Verluste. Das führt zu einer stimmungsvollen Platte, die das Wechselbad der Gefühle in beeindruckender Präzision widerspiegelt. Vanta ist übrigens die dunkelste bekannte Substanz. Für die Band aus Antwerpen steht der Name für eine düstere Zeit und das Bewusstsein, dass es Dunkelheit ohne Licht nicht existieren kann. Elf Songs voller Liebe, Hoffnung, Angst und Schmerz. Post-Music at its best – brutale Riffs, Geschrei und 90ies-Hardcore-Rohheit inklusive.
Soars – "Old & Heavy" (Vorauskopplung vom Album "Repeater")
Fans von God Is An Astronaut, pg.lost, Caspian, Mogwai und Explosions in the Sky aufgepasst: Soars sind wieder da! Das Solo-Projekt von Kristian Karlsson, Synth Player bei Cult of Luna und Sänger und Bassist bei pg.lost hat es in sich. Das Album "Repeater" steckt voller melancholischer Melodien, Delay und tiefen Gefühlen. Kristian formuliert das selbst so:
"Es hat mich müde gemacht, dass ich immer wieder Ideen, die ich für pg.lost geschrieben hatte, aussortieren musste, weil sie nicht so recht zu uns passen wollten." pg.lost ist ein Gemeinschaftsprojekt, in dem wir in einer ziemlich gelassenen Geschwindigkeit arbeiten, während ich die ganze Zeit an neuer Musik schreibe. Es wurde mir irgendwann immer klarer, dass ich diese Ideen rauslassen musste. Soars ist für mich eine Reise und Ausdruck eines Sounds, der sich über die Jahre entwickelt hat."
Während Kristian sein Solo-Debüt 2021 selbst veröffentlichte, erscheint die neue Platte auf Pelagic. Einen Vorgeschmack bekommt Ihr mit dem Stück "Old & Heavy". Findet Ihr auch, es klingt wie die perfekte Fortsetzung von "Enfold"? Dann freut Euch auf den Rest des Albums. Es soll im November erscheinen. An den Drums hört Ihr Stiu Nu Stiu Drummer und Live-Drummer von Cult of Luna Christian Augustin. An den Synths vergnügt sich natürlich Kristian Karlsson.
Sigur Rós – "Klettur" vom Album "ÁTTA"
Dieses Stück hat Matze auf die Liste gesetzt. Seine Worte dazu:
"Sind Sigur Rós eigentlich Geister? Vor etwa zwei Monaten las ich, dass sie auf Tour sind und (morgen!) ein spektakuläres Live-Erlebnis in der (Achtung) Hamburger Elbphilharmonie zu erwarten sei. Eine der besten Live-Bands im besten Konzertsaal der Stadt? Leider war ich viel zu spät dran und alle Tickets waren schon vergeben. Als nächste Überraschung tauchte plötzlich ihr neues Album 'ÁTTA' wie aus dem Nichts auf – ohne Vorauskopplung, ohne News. Oder sind diese Nachrichten einfach nicht in meiner Bubble aufgetaucht? Wer jedenfalls auf traurig-schöne Ambient Sounds steht, der hat hier das Album des Jahres gefunden. Mein Songpick No.1 ist der einzige mit angedeuteter Percussion. Sehr empfehlenswert."
Soen – "Unbreakable" (Vorauskopplung vom Album "Memorial")
Und noch einer aus Matzes Plattenkiste:
"Soen zählen in diesen Musiklisten hier zu den 'alten Bekannten' – nicht nur die Band selbst, sondern auch ihre Mitglieder wie Martin Lopez (ehem. Opeth). Für September haben Sie nun ihr neues Album 'Memorial' angekündigt. War ihr Progressive-Metal-Stil früher sehr nahe an Bands wie Tool angelehnt, hat sich ihr Sound über die Jahre immer mehr hin zu den klassischeren, hymnischen Prog-Elementen hin entwickelt. Ihr neuer Song ist da keine Ausnahme. Schwere, melodische Metal-Elemente treffen auf die starken Gesangsparts von Sänger Joel Ekelöf. Soen Alben muss man immer auf der Rechnung haben, daher schauen wir hier sicher in zwei Monaten nochmal rein"
OK WAIT – "Horses" (Vorauskopplung vom Album "Signal")
Instrumentaler Noise Rock aus Hamburg kommt von OK Wait. Ihr neues Album "Signal", das am 30.6. erscheint, könnt Ihr schon vorbestellen. Entstanden sind die ziemlich genialen neun Stücke in der Mühle, die einige von Euch sicher von den legendären The Ocean Sessions kennen. Aufgenommen und co-produziert hat sie Peter Voigtmann. Er ist auch für die Sythesizer verantwortlich. Den Mix hat Scott Evans bei Antisleep gemacht. Ihr findet, irgendwie trägt das Ganze Magnus Lindbergs Handschrift? Kein Wunder. Er hat die Platte in den Redmount Studios gemastert! Insgesamt haltet Ihr damit ganz schön hochkarätige Musik in den Händen. Und OK Wait haben ganze Arbeit geleistet. Mit Ihrem Sound übertreten Sie bewusst Grenzen und bedienen sich in Noise Rock, Shoegaze, Doome und Black Metal. Das führt zu einem ganz besonderen Hörerlebnis, das wir hoffentlich auch bald live haben können.
Jayle Jayle – "Black Diamonds and Bad Apples" (Vorauskopplung vom Album "Don't Let Your Love Life Get You Down")
Nochmal noisy, dieses Mal aus Louisville, Kentucky. Jayle Jayle entstand, als YoungWidows ihre Aktivitäten herunterfuhren und Sänger und Gitarrist Evan Patterson im selben Moment Lust auf ein Solo-Projekt bekam. Als Freund*innen von Projekten wie Lungfish, Spacemen 3 und JJ Cale dürftet Ihr Eure helle Freude mit dieser Platte haben. "Don't Let Your Love Life Get You Down" erscheint am 14. Juli auf Pelagic, Vorbestellungen könnt Ihr schon aufgeben. Eine Vorauskopplung zum Reinhören gibt es auch schon. Und wenn Euch das nicht reicht, kann ich Euch die vier Vorgängerveröffentlichungen von Jayle Jayle sehr empfehlen.
Greengoat – "The Seed"
Greengoat – das ist ein Psychedelic-Stoner-Projekt aus dem schönen Madrid. Die Band kombiniert solide Rhythmusarbeit mit immersiven Sequenzen und kreativen Klanglandschaften. Nach ihrem Start zu viert Ende 2021 sind Greengoat jetzt ein Duo und dadurch nicht weniger gut. Ganz im Gegenteil: Die neue Single "The Seed" ist ein beeindruckendes Zusammenspiel aus Einflüssen von 70ies-Krautrock bis QOSTA. Wenn Euch das Stück gefällt, könnt Ihr Ende des Jahres mal auf Greengoat zurückkommen. Ivan und Ruth arbeiten derzeit an einem Langspieler.
Grant the Sun – "Vertigo" vom Album "Voyage"
Das neue Album von Grant the Sun heißt treffender Weise "Voyage". Die insgesamt acht Stücke auf der Platte klingen tatsächlich wie eine Reise, die in Grant the Suns Heimatstadt Oslo startet und durch weit entfernte Galaxien führt – progressiv, tiefsinnig, rau und unberechenbar. Stellenweise geht das schon fast ein bisschen in Richtung Mastodon. Wenn Euch der Sound gefällt, kann ich Euch auch die vorangegangene EP "Sylvain" empfehlen.
The Gorge – "Beneath the Crust" (Vorauskopplung vom Album "Mechanical Fiction")
Mögt Ihr progressiven Metalcore? Dann sind Euch The Gorge aus St Louis vielleicht schon ein Begriff. Geboren aus ihrer gemeinsamen Liebe für Heavy Music veröffentlichen sie jetzt ihr inzwischen viertes gemeinsames Werk: Ihr neues Album "Mechanical Fiction" haben sie für den 28. Juli angekündigt. Zum Glück kann ich es heute schon hören, sonst würde mir definitiv etwas fehlen. Für Euch habe ich die Vorauskopplung "Beneath the Crust" mitgebracht.
Bring Me The Horizon – "AmEN!"
Die Entwicklung von Bring Me The Horizon beobachte ich schon lange mit Hingabe. Zuletzt beeindruckte mich die Band bei Ihrem Auftritt im Rahmen ihrer Post Human Tour im Winter in Hamburg, bei der sie mit A Day To Remember, Poorstacy und Static Dress ein kleines Festival auf die Bühne zauberten. Nachdem sie immer mal wieder eher in pop-rockigen Gefilden unterwegs waren, schlagen sie mit der neuen Single "AmEN!" wieder harte Töne an und machen mich damit ziemlich glücklich. Mit von der Partie sind Daryl Palumbo (Glassjaw) und Lil Uzi Vert. Nachdem der letzte Vorgeschmack auf das sehnlich erwartete neue Album "Post Human: Next Gen" eher ruhiger war, können wir wohl davon ausgehen, dass die Platte ein guter Mix aus beiden Welten wird und sich die Band um Veganer Oli Sykes ein weiteres Mal selbst übertreffen und damit alle Fans sprachlos machen wird.
