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    MMTH – "Infinite Heights"

    Experimentell, instrumental und geradeheraus

    Review von Anne
    08.11.2023 — Lesezeit: 2 min
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    MMTH – "Infinite Heights"
    Bild/Picture: © MMTH

    MMTH setzen mit "Infinite Heights" neue Standards in Sachen Klang. Kommt mit auf einen vielseitigen Roadtrip in die unendlichen Berge der Resonanz und die Tiefen der Gitarrenwände – inklusive Tremolo und kinematischer Momente.

    Wenn ätherisch anmutender Shoegaze-Sound das Beste ist, was Ihr aus den 1980er-Jahren mitgenommen habt und ihr Härte und Verspieltheit gerne in Form instrumentaler Experimente genießt, solltet Ihr MMTH eine Chance geben. Das neue Album des Post-Music-Projekts aus Aurich ist von brachialer Schönheit und wohlüberlegter Progressivität. Was ich damit meine: Die insgesamt sechs Songs verlieren sich kein Stück in krautigem Gefiedel oder Verstiegenheit. MMTH verstehen sich auf perfekt gesetzte Akzente und Andeutungen – immer im richtigen Moment.

    MMTH – "Infinite Heights"
    MMTH – "Infinite Heights""

    Bernd Frikke, Patrick Büch, Hanno Janßen und Jan R. Haneborger veröffentlichen ihr neuestes klangliches Meisterwerk am 17. November. Die ersten Vorauskopplungen gibt es schon, Ihr könnt Euch also bereits einen Vorgeschmack holen (siehe unten). Komplett in einem Rutsch gehört, entwickelt das Album jedoch seine ganze Tragweite und Ihr könnt die bewegende Geschichte in ihrer ganzen Schönheit genießen. Verpasst dieses Erlebnis auf keinen Fall! Die Zeit im Studio hat sich gelohnt.

    Verglichen werden MMTH mit Projekten wie Tides from Nebula, Long Distance Calling oder Slowdive. Umfangreiche Bühnenerfahrung sammelten Sie im Anschluss an ihr 2017 erschienenes Album "Paternoster" unter anderem gemeinsam mit Rosetta, Public Service, Broadcasting, Hemelbestormer, Coastlands, The Clouds Will Clear und Spoiwo.

    "Infinite Heights" von MMTH sind 31 Minuten Musik, die Lust auf mehr machen

    In insgesamt gerade mal 31 Minuten brennen sich MMTH mit "Infinite Heights" ins Gedächtnis. Der Wunsch, die Platte wieder zu hören, manifestiert sich schnell. Mitverantwortlich dafür dürfte neben der zwar experimentellen, jedoch unverstellten Spielweise auch die hervorragende Rhythmik der Band sein. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und gut komponiert. Die hier und da auftauchenden Kraftpakete aus Gitarrenriffs machen Lust auf mehr. Auch sie kommen präzise platziert punktuell vor und treiben das Schwungrad immer weiter an. Hinzu kommen spannende Synthesizer-Schichten, die das Ganze zu einer echt runden Sache machen – live sicher ein Hochgenuss!

    Wer auf kinematische Sounds steht, sollte sich vor allem das vorletzte Stück auf der Platte "Dark Sun" und genau anhören. Auch der Übergang zum letzten Song "Sampras" ist hier wunderbar gelungen. Bitte lasst die Band beim Konzert an dieser Stelle weiterspielen, genießt still ihr Spiel und hebt Euch Euren frenetischen Applaus für nach dem Schlussakkord auf! Der kann sich dann auch so richtig schön entladen, nachdem das große Finale des Albums noch mal Fahrt aufgenommen hat und sich die Weite des Klangs entfalten konnte.

    MMTH haben "Infinite Heights" in Eigenregie produziert. Das Mixing und Engineering hat Drummer Hanno in den Dickfehler Studios in Aurich gemacht. Filmkomponist Eike Ebbel Groenewold hat in den Klangfeld Studios das finale Mastering vorgenommen. Das Artwork, zu dem Bassist Bernd selbst einige Fotos beigesteuert hat, stammt von Christian Bardenhorst.

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