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    Schweine reagieren emotional auf Musik

    Neue Studie zeigt: Borstentiere sind den Menschen ähnlicher, als vermutet

    Beitrag von Anne
    31.03.2022 — Lesezeit: 2 min
    Schweine reagieren emotional auf Musik
    Bild/Picture: © RoyBuri, pixabay

    Eine neue Studie hat jetzt ein weiteres Mal belegt, dass Schweine zu einem breiten Spektrum an Emotionen fähig sind. Sie sind uns Menschen also ganz schön ähnlich. Bei der Forschungsarbeit kam heraus: Schweine reagieren emotional auf Musik. Harmonische Musik wirkt auf sie entspannend, schrille Musik macht sie unruhig.

    Der Tierarzt und Musiker von der University of Antioquia Berardo de Jesús Rodríguez komponierte 16 Musikstücke, die entweder aus konsonante oder aus dissonante Intervallen bestanden. Menschen nehmen konsonante Intervalle meistens als angenehm und beruhigend wahr, während dissonante Intervalle in der Regel eher als schrill und unangenehm empfunden wird1. Hier wird es erklärt:

    Die Forschenden beobachteten in ihrer Studie2 sechs Würfe von je zehn bis 12 jungen Schweinen, die Jesús Rodríguez's Stücke über einen Lautsprecher hörten. Die Studie fand in einem zur Universität gehörenden Schweinebetrieb statt.

    Das Forschungsteam spielte die etwa drei bis fünf Minuten langen Lieder in zufälliger Reihenfolge, mit jeweils einer dreiminütigen Pause dazwischen ab.

    Die Wissenschaftler*innen bewerteten die Körpersprache der Tiere anhand von 20 emotionalen Parametern. Dieser Ansatz, bei dem die Reaktionen "zufriedene" und "unruhige" Reaktionen eingeteilt werden, wird als qualitative Verhaltensbeurteilung bezeichnet. Sie steht im Gegensatz zur quantitativen Verhaltensbeurteilung.

    Bei der qualitativen Verhaltensbeurteilung werden die Körperhaltung, das Verhalten und die allgemeine Interaktion von Tieren innerhalb ihrer Umgebung genau beobachtet. Das hilft dabei, die Stimmung und den emotionalen Zustand der Tiere zu beurteilen.

    Die konsonanten Musikstücke lösten bei den Schweinen eindeutig positive Emotionen aus3, während dissonante Musik zu negativen Emotionen führte. Die unterschiedlichen Reaktionen auf konsonante und dissonante Musik zeigte sich also klar4.

    Die Co-Autorin der Studie, Maria Camila Ceballos, die als Tierwohl-Forscherin an der University of Calgary tätig ist, berichtete:

    "Meine Kolleg*innen und ich haben uns für die Erforschung von Schweine-Emotionen entschieden, weil es sich bei ihnen um hochintelligente und soziale Tiere handelt, die in der Massentierhaltung unter schwerwiegenden Missständen leiden."

    Vor Kurzem war aus einer anderen Studie5 hervorgegangen, dass sich die Laute von Schweinen in positiven und negativen Situationen deutlich unterscheiden. Damit sollte außer Frage stehen, dass Schweine genau wie wir dazu in der Lage sind, Gefühle zu empfinden.

    Beide Studien reihen sich in die wachsende Beweiskette aus Forschungsergebnissen ein, die zeigt, wie sehr Nutztiere leiden. Wenn man ehrlich ist, kann lediglich die radikale Verbesserung des Tierschutzes, sprich ein Ende von Massentierhaltung und Schlachtungen dafür sorgen, dass Tiere frei von Angst leben können.

    Bild/Picture: RoyBuri, pixabay

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