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    "Visceral"

    Das neue Album von Fere

    Review von Anne
    27.11.2021 — Lesezeit: 1 min
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    "Visceral"
    Bild/Picture: © Fere

    Findet Ihr nicht auch, dass es mal wieder Zeit wird, eine neue, furchtbar schöne Post-Rock Platte zu entdecken? Ich möchte ja nicht angeben, aber es könnte sein, dass ich genau das heute getan habe. Das neue Album von Fere ist am 20. November bei Raging Records erschienen. Die Musik auf "Visceral" hat mich ins Mark getroffen.

    Bei Fere handelt es sich um ein Klangkollektiv, das sich 2016 in Portugal gründete. Die Gruppe lässt sich nur schwer in eine Kategorie einordnen, also lassen wir sie einfach draußen.

    Fere liefern instrumentalen Post-Rock vom Feinsten

    Fere – "Visceral" Cover (Schwarz-Weiß-Bild von einer Venus-Fliegenfalle mit dem Schriftzug "Visceral")
    Fere – "Visceral"

    Das neue Album geht stark in eine Richtung, die mir ganz besonders gut gefällt: Geräusch-verzierter Instrumentalsound aus einer anderen Welt.

    Die insgesamt fünf Titel auf "Visceral" sind vielschichtig und abwechslungsreich. Was mit getragenem Tempo und Düsternis beginnt, wechselt zu luftig-verspielt und wieder zurück.

    Das Quartett aus Porto verbindet Elemente aus dem modernen Post-Rock mit experimentellem Ambient-Sound und Doom-Sequenzen – abwechslungsreicher kann Musik kaum sein.

    Eine Betrachtung des menschlichen Unterbewusstseins

    "Visceral" soll eine Betrachtung des Gedächtnisses sein, eine Landkarte des menschlichen Unterbewusstseins und der schmerzhaften Erinnerungen, die in den hintersten Winkeln des Gehirns versteckt lauern.

    Filigranes, präzises Schlagzeugspiel, fantasievolle Gitarrenriffs und verspielte Klanglandschaften malen das Bild von dieser Welt, die wir jeden Tag mit uns herumtragen. An manchen davon kommt sie mehr zum Vorschein, an anderen ruht sie im Verborgenen.

    Eine Reise durch die Zeit

    Beim Hören nehmen mich Fere auf eine Reise durch die Vergangenheit, die Zukunft und eine andere Version des Hier und Jetzt. "Visceral" ist eine Platte, die es schafft, das Schöne aus den finsteren Tiefen hervorzuholen und die Angst zu verbergen, ohne sie auf toxische Weise zu verdrängen oder zu vergraben. Das führt zu einem harmonischen Gleichgewicht, von dem sich viele Bands noch einiges abschauen können.

    Fere besteht aus Mariana Costa (Drums), James Manso (Bass), João Pedro Amorim (Gitarre) und Pedro Mendes (Gitarre).

    Fere – "Ossos"

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