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    Olivenöl

    Darum ist das Pflanzenöl so wertvoll

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    Beitrag von Anne
    14.10.2021 — Lesezeit: 4 min
    Olivenöl

    Olivenöl ist ein perfekter Allrounder – nicht nur in der Küche. Ein paar Einsatzmöglichkeiten und Vorteile habe ich jetzt mal zusammengefasst – von Salat-Dressing bis Hautpflege und von Olivenöl-Gewinnung bis DIY-Beauty-Tipps mit Olivenöl.

    Wusstet Ihr, dass Olivenöl auch "Baumöl" genannt wird? Das liegt daran, dass Olivenbäume auch oft als "Ölbäume" bezeichnet werden. Aus ihren Früchten und deren Kernen wird das Öl gewonnen, das wir alle in der Küche stehen haben. Es wird bereits seit mehr als 8.000 Jahren verwendet.

    Das tolle Öl besteht, wie die meisten anderen Pflanzenöle auch, zum größten Teil aus an Glycerin gebundenen Fettsäuren. Diese nennt man auch Triglyceride. Die Zusammensetzung im Olivenöl liegt bei 55 bis 83 Prozent Ölsäure, sieben bis 20 Prozent Palmitinsäure, drei bis 21 Protzen Linolsäure, null bis fünf Prozent Stearinsäure sowie null bis vier Prozent Palmitoleinsäure. In der Regel ist es im Gegensatz zu vielen anderen Ölen keine herausragende Omega-3-Fettsäuren-Quelle (der Anteil an mehrfach gesättigten Fettsäuren liegt im Durchschnitt gerade mal bei neun Prozent). Dafür besitzt es zahlreiche andere Vorzüge. Im naturbelassenen Zustand enthält es unter anderem zwei wertvolle Antioxidantien: Oleocanthal und Oleoropein. Beide sind gut für das Immunsystem.

    Würzöl mit Olivenöl selbst herstellen

    Weil Fett bekanntlich ein Geschmacksträger ist, eignet sich Olivenöl hervorragend, um die Note verschiedener Gewürze zu unterstreichen. Daher könnt Ihr es zum Beispiel auch sehr gut zur Herstellung von Kräuter- und Würzölen verwenden. Hier mein Rezept für Chili-Öl:

    Nehmt eine Flasche (250 ml) kaltgepresstes Olivenöl und schneidet je nach Geschmack drei bis vier scharfe Chilischoten hinein. Macht den Deckel drauf und schüttelt das Öl gut durch. Lasst es für mindestens vier Wochen lichtgeschützt stehen, bevor Ihr es verwendet. Das Öl nimmt den Geschmack der Chilischoten an und ist ein hervorragender Begleiter zu Pasta-Gerichten und Bowls.

    Wenn Ihr sofort Chili-Öl braucht, könnt Ihr die Schoten auch mithilfe eines Mörsers direkt im Öl zerkleinern. Das klappt auch hervorragend mit Kräutern, Meersalz und Knoblauch. Probiert es am besten einfach aus. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

    Olivenöl – mehr als ein Geschmacksträger

    An einem Olivenbaum wachsen je nach Wetter, Wasser und Alter bis zu 300 Kilo Oliven pro Saison. In der Regel liegt der Schnitt jedoch eher bei 25 bis 30 Kilo. Für einen Liter Olivenöl braucht man rund fünf Kilogramm Oliven. Hier ein Beispiel: Ein Olivenbaum, der zwischen 20 und 100 Jahre alt ist, bringt 40 bis 90 Kilo Oliven. Daraus können dann zwischen acht und 18 Litern Olivenöl gewonnen werden.

    Die Früchte werden für die Ölproduktion geerntet, wenn sie ihre Farbe von grün zu lila oder rot wechseln. Je reifer sie sind, desto mehr Öl kann daraus gewonnen werden. Mein Beispiel ist also nur eine ungefähre Schätzung. Je genauer der Zeitpunkt der Ernte abgepasst wird, desto besser schmeckt das Olivenöl.

    Heute werden die Oliven häufig mechanisiert geerntet, da die traditionelle Ernte mit der Hand nicht nur anstrengend, sondern auch kostenintensiv und aufwendig ist. Die Erntehelfer*innen breiten dafür Netze unter den Bäumen aus und die Oliven werden mit Stöcken und Kämmen von den Zweigen gestreift oder – bei besonders hochwertigen Ölen – sogar komplett von Hand gepflückt.

    Traditionelle und moderne Olivenöl-Gewinnung

    Anschließend werden die Oliven gewaschen und in der Ölmühle zerkleinert – inklusive Kernen, gepresst und der Saft durch Schleudern gewonnen. Auch hier gibt es verschiedene traditionelle (Tropföl und Pressung) und moderne Verfahren.

    Heute wird Olivenöl in Güteklassen eingeteilt. In Europa gibt es acht Kategorien. Extra Virgin (englisch), Vierge Extra (franz.), Extra Vergine (italienisch), Virgen Extra (spanisch) oder Extra Virgem (portugiesisch) steht für Natives Olivenöl Extra.

    Ihr könnt das Olivenöl selbst mit Gewürzen anreichern, als Basis für Salat-Dressings (zum Beispiel mit Balsamico-Essig) und leckere Saucen verwenden oder auch schmackhaftes Olivenöl erwerben, das bereits mit Gewürzen verfeinert wurde, im Handel erwerben. Als Delikatesse gilt beispielsweise Olivenöl mit Zitronenschalen (Limoli).

    Olivenöl zum Anbraten

    Sicher habt Ihr auch schon mal gehört, dass man Olivenöl besser nicht zum Anbraten verwendet. Das stimmt so nicht ganz. Wenn Ihr ein paar Regeln beachtet, eignet sich Olivenöl sogar besonders gut zum Braten und sogar zum Frittieren.

    Wenn Ihr Euren Seitan gerne scharf anbratet oder Eure Kartoffel-Scheiben frittieren wollt, verwendet Ihr am besten raffiniertes Olivenöl. Kaltgepresstes Öl ist nur bis 180 Grad geeignet. Das hat folgende Gründe: Kaltgepresstes Öl spritzt nicht nur stark, wenn es mit hohen Temperaturen in Berührung kommt, es können unter Umständen auch giftige Verbindungen wie Acrolein oder Acrylamid dabei entstehen. Das wollt Ihr sicher vermeiden.

    Ihr verwendet das native Öl besser für Rohkost und Salate – es ist dann ohnehin wesentlich gesünder als die raffinierte Variante. Die findet Ihr im Einzelhandel häufig unter dem Label "Bratöl".

    DIY-Tipps mit Olivenöl

    Das raffinierte Olivenöl wird chemisch verarbeitet und besitzt daher auch kaum noch gesunde Inhaltsstoffe. Dafür könnt Ihr es aber problemlos auf dem Herd und im Ofen erhitzen und als Geschmacksträger fungiert es nach wie vor.

    Soviel zum Kochen und Backen. Doch Olivenöl gehört längst nicht nur in die Küche. Es ist auch die Basis vieler moderner Beauty-Produkte und hat im Badezimmer durchaus auch einen Stammplatz verdient. Und nicht nur in teurer Hightech-Kosmetik. Mit ein paar DIY Tipps könnt Ihr auch zu einem wesentlich günstigeren Tarif tolle Ergebnisse erzielen. Es schützt zum Beispiel die Haut vor dem Austrocknen. Wenn Ihr im Winter manchmal rissige Ellbogen habt, probiert es mal mit Olivenöl.

    Was bei mir bei rauen Händen Wunder wirkt, ist eine Overnight-Olivenöl-Kur. Dazu reibe ich meine Hände sehr großzügig mit Olivenöl ein und ziehe mir ein paar dünne Baumwollhandschuhe über. Am nächsten Morgen ist die Haut wieder wunderbar weich und geschmeidig.

    Kosmetik mit Olivenöl

    Wenn Eure Haare strohig sind, hilft oft eine Olivenöl-Haarmaske. Wärmt dafür etwas Olivenöl an, bis es lauwarm ist und knetet es vorsichtig in die Spitzen und Längen Eurer Haare. Die Kopfhaut könnt Ihr dabei aussparen. Anschließend wascht Ihr Eure Haare wie gewohnt. Das Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen.

    Ist Eure Gesichtshaut häufiger irritiert? Gerade jetzt in der kühlen Jahreszeit? Was helfen kann, ist eine Olivenöl-Zimt-Maske. Gebt dazu einen Esslöffel Zimtpulver oder zwei Tropfen naturreines Zimtöl in zwei Esslöffel Olivenöl und vermengt alles gut. Tragt die Mischung anschließend auf das Gesicht auf und lasst sie ca. 20 Minuten einwirken. Wenn Ihr Zimtpulver verwendet habt, könnt Ihr anschließend noch ein sanftes Peeling vornehmen, bevor Ihr die Maske mit lauwarmem Wasser und einem Waschlappen abnehmt.

    Wie ihr seht, ist Olivenöl wesentlich mehr, als nur eine Kochzutat oder ein Speiseöl. Ich habe ja sogar schon mal ein quietschendes Türscharnier damit geölt – auch das hat funktioniert. Aber dieser Tipp läuft hier unter dem Motto: Ausprobieren auf eigene Gefahr.

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