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    Golden Silence Festival Münster

    Sanglos aber nicht klanglos

    Konzertbericht von Anne
    04.11.2019 — Lesezeit: 2 min
    Golden Silence Festival Münster

    Musik ohne Gesang - unter diesem Motto stand das erste Golden Silence Festival, das am Samstag in Münster stattfand. Auch ich war dabei und habe ein paar Eindrücke mitgebracht.

    Veranstaltet wurde das Event im legendären Skater's Palace von der Münsteraner Band Long Distance Calling. Das besondere Highlight des Abends war ihr Auftritt, mit dem sie die Release ihres "Stummfilms" feierten, den sie im Frühling beim Konzert in der Altonaer Kulturkirche aufgenommen hatten (das habe ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. Hier geht's zum Bericht ).

    Auftakt mit Curls & Nods

    Die Türen des Skater's Palace öffneten um 16:00 Uhr. Als wir gegen 16:45 eintrafen, war es noch relativ ruhig und wir konnten bequem auf den Sitzen im oberen Stockwerk Platz nehmen. Von dort aus konnten wir auch die Show des ersten Acts genießen. Curls & Nods lockerten auf der kleinen Nebenbühne die Stimmung mit ihren jazzigen und groovigen Vibes auf. Was für Abwechslung sorgte: Sie taten das auch in den Umbaupausen zwischen den weiteren Bands des Abends. Obwohl zur späteren Stunde der ein oder andere Song erneut gespielt wurde, machten sie das Warten damit um einiges kurzweiliger. (Mit Curls & Nods habe ich mich im Anschluss an das Musikevent unterhalten. Das Interview findet Ihr hier. )

    Auf ganzer Linie überzeugt haben mich Kuf mit ihren elektronischen Live-Sounds. Die Berliner lieferten auf den Punkt ab und konnten mich von der ersten Minute an mitreißen. Ihr Zusammenspiel aus knackigen Samples, düsteren Bässen und präziser Percussion haben Persönlichkeit. Kuf verdienen es eindeutig, gehört zu werden!

    Mathrock von Mutiny On The Bounty

    Auch die Mathrocker von Mutiny On The Bounty aus Luxemburg haben bei mir einen Nerv getroffen. Von den kleinen Problemchen beim Soundcheck war bei ihrem Auftritt nichts mehr zu spüren. Alle waren richtig gut drauf und strotzen nur so vor Energie. Zwei Dinge fand ich anschließend richtig schade: dass ich mit der 2004 gegründeten Band aus Esch-sur-Alzette bis jetzt nur so wenig beschäftigt habe und dass ihr Konzert nur 45 Minuten dauerte. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich sie bald wieder live sehen kann (Vielleicht ja auf dem Dunk Festival 2020? Dort sind sie mir 2017 das erste Mal begegnet) und beschäftige mich gerade mit ihrem Gesamtwerk. Es umfasst bis jetzt vier Alben. Auf verschiedenen Seiten im Internet werden Mutiny On The Bounty unter anderem mit And So I Watch You From Afar und Battles verglichen - das würde ich definitiv so stehen lassen.

    Einziger Wermutstropfen für mich: Leider hatten Ef aus Schweden, wegen denen ich ursprünglich die Karten organisiert hatte, ausgefallen. Als Ersatz hatten sich Monkey3 angekündigt - leider kamen sie an Ef nicht im Entferntesten ran. Der Schlagzeuger überholte die Band, ihr Special Move bestand darin, permanent große Rauchwolken aus E-Zigaretten über die Bühne zu pusten und insgesamt feiert sich die Combo für meinen Geschmack einfach zu sehr selbst. Bei einem Großteil des Publikums kam die Show trotzdem gut an. Was ja schließlich die Hauptsache ist.

    Ein Tag mit guter Musik geht zu Ende

    Gegen 23 Uhr war die Veranstaltung zu Ende. Nach dem großen Finale mit Long Distance Calling auf der Hauptbühne war das Publikum überraschend ruhig. Sichtlich beeindruckt von so viel guter Musik - ohne Gesang aber weiß Gott nicht ohne Klang.

    Zu Essen gab es übrigens neben Pommes auch Pommes. Hier hätte ich mir etwas mehr Auswahl erhofft. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Es ist geplant, dass das Golden Silence Festival im nächsten Jahr erneut stattfindet. Für uns hat sich die Anreise aus Hamburg auf jeden Fall gelohnt und wir sind gespannt, wer nächstes Jahr dort auftreten wird.

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