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    "A Dawn To Fear"

    Das neue Album von Cult Of Luna

    Review von Anne
    23.09.2019 — Lesezeit: 2 min
    "A Dawn To Fear"

    Das neue Album von Cult Of Luna heißt "A Dawn To Fear". Genauso eindrucksvoll, wie der Titel ist die Musik, die es auf der Scheibe zu hören gibt.

    Aufgenommen hat die Band das neue Werk im Ocean Sound Recordings Studio an der norwegischen Küste. Johannes Persson, Fredrik Kihlberg, Erik Olofsson, Magnus Lindberg, Andreas Johansson, Anders Teglund und Thomas Hedlund mieteten sich dort kurzerhand für elf Tage ein.

    In insgesamt neunundsiebzig Minuten, die auf acht Songs aufgeteilt sind, gibt es all das auf die Ohren, was Fans der Post-Metal Band so sehr lieben: gewaltige Musikwelten transportieren Bilder in unsere Köpfe, die wir so schnell nicht wieder vergessen werden.

    Ein völlig spontaner kreativer Prozess

    Cult Of Luna im Münchener Feierwerk am 4. Mai 2014 - so sieht Begeisterung aus.

    Über die sozialen Netzwerke teilte Sänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber Johannes Persson mit, dass die Band im Vorfeld genau wusste, was für eine Art Album es werden sollte.

    "Es sollte genau der Gegensatz zu allem sein, was wir bisher gemacht haben",

    berichtet er dort. Bisher gab es für fast alle Alben ein sehr konkretes Thema und es war von Anfang an klar, welche Geschichte mit einer Platte erzählt werden sollte. In diesem Fall sollte das nicht so sein. Persson hatte sich gewünscht, dieses Mal Teil eines völlig spontanen Prozesses zu sein.

    "A Dawn To Fear" ist das Ergebnis dieses Prozesses und ich kann schon mal soviel sagen: Offenbar haben Cult Of Luna alles richtig gemacht. Welche Vorgehensweise beim Komponieren und Aufnehmen sich für die Zukunft bewähren wird, kann nur die Band selbst wissen. Klar ist: Spontan funktioniert genauso gut, wie geplant und strukturiert. Was auf alle Fälle für den Zusammenhalt der Band und die Professionalität ihrer Mitglieder spricht.

    Kein besinnlicher Einstieg

    Wer auf eine ruhige Steigerung beim Opener rechnet, kann lange warten. "A Dawn To Fear" fällt sofort mit der Tür ins Haus. Magnus präziser Drumsound hämmert sich in die Gehörgänge und reißt Bass und Keyboards direkt mit sich. Ein Untergang, vor dem wir uns in Acht nehmen müssen steht uns bevor. Finstere Gesänge und wehmütige Melodien künden ihn an.

    Ein Lieblingsstück kann ich, befangen, wie ich derzeit bin, im Moment (noch) nicht benennen. Eventuell wird es "Nightwalkers" oder der brachiale Einstieg " The Silent Man ".

    Am besten sollte man das neue Album, genau wie alle Werke von COL, am Stück konsumieren. Der vollendete Genuss vom ersten Ton bis zum Schluss-Crescendo ist damit garantiert und man bekommt einen wunderbaren Gesamteindruck von der unfassbaren Kreativität und Vielfalt der Schweden.

    "A Dawn To Fear" ist ein Wechselbad der Gefühle

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    Im einen Moment legt die Band mit ihren Riffs noch alles in Schutt und Asche, um ein paar Augenblicke später von nachdenklicher Umklammerung in luftige Freudenhöhen davonzuflattern. Es ist ein Wechselbad der Gefühle - ein sehr angenehmes.

    Das etwas längere Warten hat sich auf alle Fälle gelohnt. "A Dawn To Fear" ist alles andere, als eine Enttäuschung.

    Laut Persson kann das Schreiben eines Songs zwischen einem Tag bis zu einem Jahr dauern. Für "Nightwalkers" hatte er zum Beispiel die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert, die bereits vorhandenen Riffparts miteinander zu verbinden, bis die perfekte Lösung gefunden war.

    "Man darf nie mit dem Schreiben aufhören"

    Seine Taktik lautet: weitermachen. Wenn er beim Schreiben einmal feststeckt, bastelt er so lange weiter, auch wenn etwas mal im Nirgendwo endet.

    "Man muss das durchstehen, auch, wenn es harte Arbeit bedeutet.", erzählt er auf Bandcamp. "Man darf nicht aufhören, am Seil zu ziehen. Irgendwann wird man am Ende etwas finden. Wenn man nicht schreibt, hat man aufgehört, am Seil zu ziehen."

    Spätestens, wenn sich der Rest der Band dann in den kreativen Prozess einmischt, kommt alles so richtig in Gang. Die Band sieht sich als Kollektiv. Alles, was produziert wird, stammt aus ihrer Mitte. Gastmusiker sind auf "A Dawn To Fear" keine zu hören.

    Quellen: Bandcamp, Cult Of Luna Fotos: Aus meinem Archiv, Cult Of Luna Konzert 4. Mai 2014 Feierwerk, München Artwork: Cult Of Luna Release-Datum: "A Dawn To Fear" wurde offiziell am 20. September 2019 veröffentlicht.

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