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    Wismar am Sonntag

    Stadtbesichtigung mit Hafenfest

    Galerie mit Bild von Anne
    14.06.2018 — Lesezeit: 1 min
    Wismar am Sonntag

    Was mir in Wismar gleich als Allererstes auffällt sind die Rosen. Sie wachsen überall an den Häuserwänden und blühen in den schönsten Rot- und Pink-Tönen. Außerdem ist alles unglaublich sauber. Man hat das Gefühl, ohne Probleme vom Boden essen zu können.

    Gleich als Nächstes stechen mir die Autos ins Auge. Überall stehen geparkte Autos. Beim Entwickeln meiner Bilder werden dann später einige davon der Retusche zum Opfer fallen. Sogar das berühmteste Gebäude der Stadt, der "Alte Schwede", das Bürgerhaus am Marktplatz ist zugeparkt.

    Wismar - Alter Schwede!

    Wer jetzt glaubt, endlich die Erklärung für die weltberühmte Redewendung "alter Schwede" gefunden zu haben: Weit gefehlt. Die Online-Enzyklopädie deckt sich da mit dem Herkunftswörterbuch. Hier ein Auszug aus Wikipedia:

    "Nach Ende des Dreißigjährigen Krieges ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg bewährte und erfahrene Schwedische Soldaten für sein Heer als Ausbilder anwerben. Weil sie sich besonders gut auf den Drill verstanden, wurden sie meist als Unteroffiziere eingesetzt. In der Soldatensprache wurden diese Korporale dann kurzweg "die alten Schweden" genannt."

    Damit wäre das auch geklärt.

    Und woher kommt der Bezug zu Wismar? Ganz einfach. Die Schweden eroberten während des Dreißigjährigen Krieges die Stadt. Im Westfälischen Frieden von 1648 fiel sie als kaiserliches Lehen an die Schwedische Krone.

    Die Herrschaft der Schweden über Wismar endete im Jahr 1803, als die Schweden es mit dem Malmöer Pfandvertrag für 99 Jahre dem Herzogtum Mecklenburg-Schwerin vermachten. Es fiel damit an Deutschland zurück. Die Schweden haben das Pfand nie eingelöst. In Wismar wird seither jedes Jahr ein Fest für die Schweden gefeiert.

    Das Bürgerhaus trägt den Namen "Alter Schwede" seit dem Beginn der Aufarbeitung der Schwedenzeit im 19. Jahrhundert. Mit seinem treppenförmigen Giebelaufbau fällt das Backsteingebäude zwischen den hellen Gründerzeithäusern in seiner Nachbarschaft auf. Was soll man sagen: Das perfekte Fotomotiv. Wären da nicht die Autos.

    Zurück zu unserem Ausflug

    Nach einem tollen Sorbeteis geht es weiter. Schiefe Häuser habe ich schon in Ulm lieben gelernt. Am Hafen ist ein Stadtfest und lädt uns mit einer Mini-Regatta zum Verweilen ein. So lange, bis wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause machen.

    Die Fotos zu diesem Artikel sind letzten Sonntag in der schönen Hansestadt Wismar entstanden.

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