Soundsvegan Logo

soundsvegan.com

    Forscher hoffen auf plastikfressendes Enzym

    Serendipity vielleicht Retter der Weltmeere

    Beitrag von Anne
    18.04.2018 — Lesezeit: 1 min
    Forscher hoffen auf plastikfressendes Enzym

    Berichten von CNN zufolge haben Forscher durch Zufall ein Enzym entwickelt, welches dazu in der Lage ist, Kunststoffe zu fressen. Dies könnte ein Vorstoß in Sachen Reinigung der von Plastik verseuchten Weltmeere bedeuten und vielleicht sogar die Lösung eines der größten Umweltprobleme aller Zeiten sein.

    Forscher der Universität Portsmouth sowie des NREL (Forschungsinstitut für erneuerbare Energien des US-Energieministeriums) erforschen derzeit ein natürliches Enzym mit dem Namen Ideonella Sakaiensis 201-F6. Dieses war vor einigen Jahren in einem Abfallrecyclingzentrum in Japan gefunden worden.

    Das Enzym frisst PET

    Enzym

    Laut Aussage der Forscher ist das Enzym unter anderem dazu in der Lage, PET sowie PEF zu fressen. Dieses Material wurde als biobasierter Ersatz für PET entwickelt. Es ist dennoch biologisch nicht abbaubar und endet genau wie andere Kunststoffe früher oder später im Meer. PET ist Bestandteil viele Verpackungen und wird unter anderem zur Herstellung von Flaschen verwendet.

    Ziel der Forschungen war es ursprünglich, die Struktur des Enzyms zu studieren. Aus Versehen kam es dabei dazu, dass ein neues Enzym entwickelt wurde, welches noch besser, als sein auf der Müllkippe entdeckter Verwandter dazu in der Lage ist, die Bestandteile von PET aufzubrechen.

    "Wir haben im Rahmen des Protein-Engineerings völlig aus Versehen ein Enzym mit verbesserter Leistung entwickelt und sind damit bereits einen großen Schritt weiter, als es zum jetzigen Zeitpunkt im Plan stand.", erzählte Gregg Beckham, Forscher bei NREL gegenüber CNN.

    Bahnbrechende Entwicklung in Sachen Umweltschutz

    Diese bahnbrechende Entdeckung könnte einen wirklichen Wandel bedeuten und die Lösung für die Millionen Tonnen an Plastikmüll sein, die jedes Jahr anfallen. In biologischen und medizinischen Forschungen spielt der Zufall häufig eine große Rolle. So haben wir Serendipity unter anderem auch die Entdeckung der lebensrettenden antibiotischen Substanz Penicillin zu verdanken.

    Die Forscher arbeiten nun daran, das Enzym noch weiter zu verbessern, damit es so schnell wie möglich flächendeckend zum Einsatz kommen kann. Laut NREL gelangen jedes Jahr 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in unsere Ozeane. Wenn es so weitergeht wie bisher, wird bis zum Jahr 2050 mehr Plastik im Meer schwimmen, als Lebewesen.

    Die Netze habe ich 2012 in England fotografiert, den Müllbaum 2017 in Hamburg.

    Quelle: CNN

    © 2024 · soundsvegan.com · Anne Reis